Hola zusammen,
so langsam komme ich wieder in der realen Welt an!
Wie Checky ja schon angedeutet hat, waren es 5 super erlebnisreiche Tage.
Ich fange einfach mal an..
Am Mittwoch haben wir uns morgens auf den Weg ins Abenteuer gemacht. Die Fahrt auf den französischen Autobahnen kostet zwar, aber dafür sind die Straßen top in Schuss und relativ ruhig. Das war sehr angenehm.
Das
Ibis-Hotel Pontlieu in Le Mans war schnell gefunden und nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, sind wir in den nächsten Supermarche und haben uns eingedeckt. Bis zur Straßenbahn (Tramvia) waren es vom Hotel nur 5 min zu Fuß. Also rein in die Bahn und zur Strecke. Zwar haben wir den Weg und den Ost-Eingang gefunden, aber leider war (schon) alles zu.
Was tun, wir gaben nicht auf.
Zurück zum Hotel und ab ins Auto. Der Haupteingang war schnell gefunden, aber auch dort leider kein Einlass mehr. (Diese Info kam von einer sehr unfreundlichen Frau am Eingang
)
Dafür sind wir dann einmal aussen herum gefahren und so langsam konnten wir uns orientieren!
Am nächsten Morgen haben wir dann wieder den Ost-Eingang versucht und siehe da, er war geöffnet.
Leider ist er etwas weiter weg von Paddock und Tribünen und der Plan der Strecke ist nicht der tollste....
Nun, was soll man tun, wenn man (Frau) sich nicht auskennt? Fragen!!!
Aber das Stecken- und Eingangspersonal war (das ganze Wochenende) schlecht informiert, der englischen Sprache nicht mächtig (oder willig, obwohl wir sie auf französisch angesprochen haben
)
Jedenfalls hieß es, wir müssten zum Ausgang raus, um die Strecke rum und zum Haupteingang rein. Da dies aber einen Wahnsinns-Fußmarsch bedeutet hätte, sind wir wieder zurück zum Hotel und mit dem Auto los.
Zum Glück fanden wir einen Parkplatz und waren dann endlich im Zentrum des Geschehens. Auch wenn die Haupttribüne reserviert und geschlossen war....
Als ordentliche Fans haben wir trotzdem zuerst unsere Fahne gegenüber der GMT 94 Box gehiesst!!
Dann haben wir den Innenbereich der Stecke erkundet und fanden uns auf einem Balkon wieder, von wo aus man das ganze Paddock überblicken kann.
Es kam uns nur seltsam vor, das soviele Menschen ohne Pass dort rumliefen.
Neugierig wie wir sind, gingen wir der Sache auf den Grund und entdeckten neben dem bewachten Eingang zum Paddock einen Zugang zur Boxentribüne. Diese war donnerstags noch frei zugänglich und deshalb sind wir erst mal hoch.
Zu unserer Überraschung hatte man vergessen, die Zugänge der Tribüne zum Paddock zu bewachen
.....
Natürlich sind wir runter.
Wir trafen kurz Ch. Guyot von GMT 94 und sind dann auf die Tribüne rauf.
Von dort aus hatten wir Blick auf unsere Fahne, die der Wind auf einer Seite gelöst hatte.
Helga machte sich auf den Weg, um sie einzusammeln.
In dieser Zeit musste ich mit ansehen, wie eine Gruppe von Leuten das Banner abmachte und in ihren Rucksack steckte.
Ich bin auf der Tribüne fast Amok gelaufen. Natürlich war in dem Moment der Handy-Empfang gestört und ich konnte Helga nur eine SMS schicken.
Zu unserem Glück hielt sich besagte Gruppe noch länger am "Ort des Verbrechens" auf und Helga kam näher.
Durch wildes Gestikulieren meinerseits und SMS konnte sie sie stellen. Diese Id.... taten allerdings absolut unschuldig.
So blieb uns nur die Verfolgung. Während Helga auf diese Weise einen, für uns, neuen Weg lief, kam ich ihnen entgegen.
Mittlerweile war ich kurz vorm Platzen und explodierte, als ich ihnen gegenüberstand.
Es ging ein wenig hin und her, aber letztendlich rückten sie die Fahne raus!!!
Nach diesem Erlebnis mussten wir uns erst mal auf der Tribüne erholen und verfolgten das Training.
Danach wollten wir wieder ins Paddock, aber mittlerweile wurden fast alle Zugänge bewacht. Wir fanden noch einen zum rausgehen, kamen aber dann nicht mehr rein.
Was nun?
Eigentlich wollten wir doch mit David Checa sprechen. Daher blieben wir ein wenig abseits des Eingangs und der GMT 94 Hospitality und unser Wunsch wurde erhört.
Kurze Zeit später kam er, sah uns von Weitem und kam direkt auf uns zu.
Nach einer herzlichen Begrüßung unterschrieb er unsere Fahne und machte sich dann schnell auf zum Umziehen.
Kurz danach drehte er dann auch schon seine Trainingsrunden...
Das Abendtraining erlebten wir dann von der Tribüne aus. Dabei kam so richtig das 24h Feeling. Wenn die Lichter in der Boxengasse und an den Motorrädern angehen, das ist toll!!!
Freitags morgens kamen wir problemlos mit dem Auto zur Strecke und auch der Eingang verlief reibungslos.
Wir hängten unsere Fahne auf freier Strecke auf und genossen das Training bei strahlendem Sonnenschein.
Das erste Highlight des Tages war am Ende von David´s Turn. David hatte unsere Fahne entdeckt und winkte uns in seiner letzten Runde zu!!!
Nach einem entspannten Nachmittag auf der Tribüne stand abends der Almabtrieb an (auch Pitwalk genannt).
Das GMT 94 Team hat in Frankreich wirklich einen großen Namen und eine große Fan-Gemeinde.
Ihre Fan-Klamotten waren in der Menge sehr stark vertreten und auch die Box war sehr belagert.
Wir hatten uns aber direkt auf den Weg gemacht und das zahlte sich aus.
Sébastien Gimbert und Erwan Nigon schrieben schon fleissig Autogramme, als David endlich rauskam.
Bei den Fans brandete richtiger Jubel auf, das hat uns total überrascht.
Trotzdem kam er als erstes zu uns und begrüßte uns wieder herzlich!!
Er signierte uns die T-Shirts für unsere Kleinen zu Hause und wir zogen uns zurück. Irgendwann war die Autogramm-Zeit vorbei und die Fahrer machten sich auf den Weg zur Box.
Da ich gerade meinem Sohn am Telefon "Gute Nacht" sagen musste, war es an Helga, sich noch mal von David zu verabschieden. Er war schon in der Box verschwunden, drehte sich aber noch mal um. Er sah Helga und kam noch mal zurück..
Zwischenzeitlich kam ich wieder dazu und wir wollten uns von David verabschieden (der Pitwalk neigte sich dem Ende).
Da lud er uns in seine Box ein und wir sprachen ca. 20 min ganz in Ruhe mit ihm. Das war unser absolutes Wochenend-Highlight!!!
Samstags machten wir uns dann schon früh auf den Weg, bepackt mit allem, was man für 24h so braucht.
Wir fanden einen guten Platz auf der Tribüne und der Start lief gut. Dann kam allerdings der absolute Tiefpunkt.
Nach 9 Runden kam Sébastien Gimbert in die Box und es war ziemlich schnell klar, das es nicht gut aussieht.
Am Motorrad wurde nur wenig gearbeitet, das war schon merkwürdig. Nach einiger Zeit ging David wieder raus, kam aber nach einer Runde wieder rein und das war´s dann.
Ein aufgewirbelter Kieselstein hat in der Einführungsrunde den Kühler beschädigt, dadurch lief Wasser aus und der Motor überhitzte. Mittlerweile wissen wir (Danke Dirk!), das es verboten ist, den Motor zu öffnen oder zu wechseln. Am Samstag waren wir allerdings vollkommen fassungslos, dass das Team nichts mehr tat. Alle waren wie gelähmt!!
Auch Helga und ich waren einige Zeit sprachlos und total konsterniert! Schnell war für uns klar, das wir die Nacht im Hotel verbringen würden.
Mittlerweile hatte auch der Regen eingesetzt und das Safety-Cars war schon einmal im Einsatz.
Wir blieben dann bis 24 Uhr an der Strecke und am Sonntag sahen wir die letzten Stunden des Rennens und den Zieleinlauf. Das war wirklich ein Erlebnis!!
Am Sonntag abend erkundeten wir dann noch die Stadt Le Mans und das war ein absolut versöhnlicher Abschluss.
Die Altstadt ist perfekt erhalten und man kommt sich vor wie im Mittelalter. Sehr sehenswert!!!!
Unser Fazit nach 5 Tagen:
Falls ihr mal hinwollt:
*glaubt den Eingangsposten nichts!!
*es gibt von jedem Eingang aus Möglichkeiten und Wege ins Infield und auf die Haupttribünen zu kommen
*für eine Übernachtung auf der Tribüne empfiehlt sich dringend die Boxentribüne "Stands"
Sauber, abgeschirmt vom Volk und bester Blick auf die Leinwand
*rechnet mit den schlimmsten Horden, die ihr je bei Rennen erlebt habt.
Sachsenring-Ankerberg, Assen oder Jerez sind Kindergarten gegen Le Mans
*stellt euch auf sehr, sehr viel Dreck ein
*lasst eure Karten bei
jedem! Ausgang scannen
*das Hotel Ibis Pontlieu ist sehr empfehlenswert
*die Tramway ist der beste Weg von der Stadt zur Strecke
*schaut euch unbedingt die Stadt an!!!
Ansonsten, probiert es aus, es lohnt sich trotz allem!!!!